toonNews » Ausstellung http://blog.toonpool.com the latest stuff about toonpool.com Wed, 21 Nov 2012 17:15:33 +0000 en hourly 1 50 Jahre türkische Migration http://blog.toonpool.com/events/50-jahre-turkische-migration/ http://blog.toonpool.com/events/50-jahre-turkische-migration/#comments Thu, 03 Nov 2011 14:46:40 +0000 Battlestar http://blog.toonpool.com/?p=8152 PRESSEMELDUNG

“50 Jahre – 50 Karikaturen
50 Jahre türkische Migration aus der Sicht deutscher Karikaturisten

Beitrag von Til Mette

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>>50 KARİKATÜR<<

 

Im Rahmen des Jubiläums 50 Jahre türkischer Migration in Deutschland wird eine Karikaturen-Ausstellung präsentiert, die eine Sicht bekannter deutscher Karikaturisten auf das Thema der türkischen Zuwanderung und des nicht immer einfachen Zusammenlebens zwischen Deutschen und den türkischen Zuwanderern freigibt. Alle Karikaturen wurden von 14 professionellen Zeichnern geschaffen und in den wichtigsten deutschen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht.

Die Ausstellung wird vom “Präsidium für Auslandstürken und verwandte Volksgruppen” des Ministerpräsidialamtes der Republik Türkei aus Anlass des 50jährigen Jubiläums präsentiert. Kooperationspartner sind das weltweite Karikaturenportal www.toonpool.com – es vertritt 2500 Künstlerinnen und Künstler aus über 160 Nationen – und die Vakifbank Türkei. Projektleiter ist der Direktor des Forschungscenters Migration und Politik der Hacettepe Universität (HUGO), Asossc. Prof. Dr. M.Murat Erdogan.

Die Ausstellung wird am 1. November 2011 im Berliner Tempodrom (Möckernstraße 10, 10963 Berlin) eröffnet, wo der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan einen Gala-Empfang geben wird. Der Galabend wird vom stellv. Ministerpräsidenten Bekir Bozdag durchgeführt.. Anschließend wird die Karikaturen-Ausstellung vom 4. bis 8. November 2011 im Haus der Türkei des türkischen Generalkonsulats (An der Urania 15, 10787 Berlin) gezeigt. In einer “Underground Exhibition” zeigt das “Berliner Fenster” (Fahrgastfernsehen der Berliner U-Bahn) Bilder der Ausstellung auf 4000 Monitoren vom 31. Oktober bis zum 8. November 2011 und erreicht damit täglich 1,5 Millionen Fahrgäste.

Die Ausstellung wird anschließend auch in der Türkei und weiteren Ländern präsentiert. Sie kann auch komplett digital besichtigt werden auf der Website des Präsidiums für Auslandstürken und verwandte Volksgruppen: www.ytb.gov.tr oder auf www.toonpool.com

Kostenloses Bildmaterial kann kurzfristig bezogen werden über www.toonpool.com – [email protected] oder über Tel.: 0173-304 1746 (0049 173-304 17 46).

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„50 YIL 50 KARİKATÜR
“Alman Karikatüristlerinin Gözüyle Türkler

Başbakanlık Yurtdışı Türkler ve Akraba Topluluklar Başkanlığı tarafından 50. Yıl etkinlikleri çerçevesinde Almanya’nın başkenti Berlin’de „50 YIL 50 KARİKATÜR: Alman Karikatüristlerinin Gözüyle Türkler“ başlıklı bir karikatür sergisi gerçekleştirilecektir. Sergide Almanya’nın önde gelen karikatüristlerinin, günlük gazetelerde ya da haftalık dergilerde yayınladıkları karikatürlere yer verilmektedir.

Sergi ilk olarak 1 Kasım 2011’de Berlin Tempodrom’da Başbakan Recep Tayyip Erdoğan’ın da katılacağı Başbakan Yardımcısı Bekir Bozdan tarafından verilen davette (sadece davetliler için), ardından da 4-8 Kasım 2011 tarihleri arasında T.C. Berlin Başkonsolosluğu bünyesinde faaliyet gösteren Türkevi’nde sergilenecektir. Sergide yer alan eserlerden günde bir tane olmak üzere toplam yedi tanesi Berlin’deki metrolardaki ekranlarda (Berliner Fenster) 31 Ekim 2011 itibari ile bir hafta boyunca gösterilecek, böylece günde 1,5 milyon Berlinliye ulaşması sağlanacaktır. Almanya’daki farklı gazete ve dergilerde yayınlanmış olan bu eserler Almanya ve Türkiye dışındaki bazı ülkelerde de ve dijital ortamda sergilenecek, ayrıca bir albümde toplanacaktır.

Başbakanlık Yurtdışı Türkler ve Akraba Topluluklar Başkanlığı tarafından gerçekleşen sergide dünyanın en büyük karikatür topluluğu olan ve bünyesinde 150’den fazla ülkeden 2500 civarında profesyonel karikatüristi barındıran TOONPOOL topluluğu (www.toonpool.com), Berlin U-Bahn TV, T.C. Berlin Başkonsolosluğu ve Vakıfbank ile de işbirliği yapılmaktadır. Proje Yöneticiliği Hacettepe Üniversitesi Göç ve Siyaset Araştırmaları Merkezi (HUGO) Müdürü Doç. Dr. M.Murat ERDOĞAN tarafından yapılmaktadır.

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60 Jahre OL http://blog.toonpool.com/events/60-jahre-ol/ http://blog.toonpool.com/events/60-jahre-ol/#comments Thu, 09 Sep 2010 19:44:25 +0000 Paul http://blog.toonpool.com/?p=3443

OL ist Berlin-Cartoonist. Diese Berufsbezeichnung teilt er sich mit Fil, Gerhard Seyfried und vielleicht noch mit Altmeister Zille. Wobei Seyfried ja streng genommen Bayer ist und Zille eigentlich Maler war. Die meisten Sachen von Fil sind auch eher Comicstrips. Am 19. September wird die Ausstellung “60 Jahre OL” in der Kunstgießerei Flierl in Berlin-Weißensee eröffnet. Gezeigt werden die schönsten/klügsten/besten OL-Cartoons aus TIP, Berliner Zeitung und Jungle World. Neben den Cartoons werden auch Acrylbilder und Bronzearbeiten zu sehen sein. Und neue OLomaten.

… was sind OLomaten?

Früher auf dem Rummel hätte man dazu wahrscheinlich “Fotowände” gesagt – diese Dinger durch die man den Kopf durchstecken und sich fotografieren lassen kann.

Wie bist du auf die Idee dazu gekommen?

Ich arbeite gerne mit großen Formaten – ab und zu male ich zum Beispiel Wände in Kneipen oder Läden an. Das macht eigentlich mehr Spaß als immer diese kleinen Aquarelle.

Für die Ausstellung in der Kunstgießerei fehlten mir noch ein paar Gimmicks. Deshalb habe ich mir überlegt, so eine Fotowand zu machen – oder zwei, oder drei. Schließlich sind es dann fünf geworden. Ich hatte eigentlich kein Thema dafür, aber dann bin ich auf die Idee mit der “Be Berlin” Kampagne gekommen.

Wie stehst du zu der “echten” Be Berlin-Kampagne?

Das ist einfach Geldschneiderei. Ich finde die Kampagne grauenhaft – Peinlich für eine Weltstadt. Wie sollen denn Touristen das begreifen? Und für die ist das ja gemacht. Ich bin kein Nationalist, der auf die deutsche Sprache pocht, aber für mich ist das Teletubbies-Sprache.

Spätestens seit du angefangen hast, für den TIP den Cosmoproleten zu zeichnen, sind viele deiner Arbeiten Berlin-Cartoons…

Richtig.. beim TIP haben sie mich gefragt, ob ich nicht speziell für sie eine Comicfigur entwickeln könnte. Ich habe mich dann entschlossen, den Strip thematisch zum Heftthema zu machen, damit ich einen Aufhänger habe – ins Blaue hinein zu arbeiten ist schwierig. Naja.. und natürlich dreht sich beim TIP immer alles um irgendwelche Berlin-Events.

Die Hintergründe beim Cosmoproleten sind ja spezifische Berliner Locations.. Wie machst du das – zeichnest du vor Ort?

Nein – ich kann ja nicht wirklich zeichnen. Wenn ich zum Beispiel den Reichstag zeichnen muss, dann gehe ich ins Internet und suche ein Bild mit der passenden Perspektive.

Für Die Mütter vom Kollwitzplatz gehe ich aber tatsächlich dort hin und fotografiere. Da verändert sich ja auch immer etwas – es werden Bäume gefällt, neue Poller aufgestellt.. Sommer, Herbst und Winter. Ich möchte eigentlich, dass der Platz immer authentisch aussieht.

Ich glaube auch, dass die Leute es mögen, wenn sie einen Ort wieder erkennen. Wenn mir nichts einfällt, fange ich schon mal an, an dem Cartoon rumzuillustrieren. Dann wird das Bild wichtiger als der Witz, aber der Cartoon funktioniert trotzdem irgendwann.

Siehst du dich inzwischen selbst als Berlin-Cartoonist?

Weiß ich nicht.. Ich bin ja Berliner – was soll ich machen?

Du könntest ja auch Sachen zeichnen, die gar nichts mit der Stadt zu tun haben

Ja.. aber ich arbeite nun mal für Zeitungen, die hier erscheinen – für den TIP und die Berliner Zeitung. Da liegen solche Themen nahe und werden von den Lesern auch aufgenommen.

Du bist in Ostberlin aufgewachsen und kurz vor dem Mauerfall geflüchtet, danach hast du eine Weile in München gewohnt. Wann bist du wieder nach Berlin gezogen?

Noch während des Golfkriegs [1990-1991]. Ich war in München an einer Schule für Grafik und Gestaltung. Damals habe ich BAföG kassiert und diese Schule eigentlich nur besucht, weil ich keine Idee hatte was ich sonst machen sollte.

Die anderen Schüler dort kamen direkt von der Realschule und haben noch bei ihren Eltern gewohnt. Ich hatte ja schon einen Beruf – zu Ostzeiten hatte ich als Grafikdrucker gearbeitet. Als die Schulleitung dann auch noch verboten hat, zu den Anti-Kriegsdemos zu gehen, dachte ich “Ey, da bin ich echt zu alt für”.. und bin zurück nach Berlin gezogen.

Lange ausgehalten habe ich es da aber nicht. Ich bin dann mit meiner Freundin nach Brighton. Sie hat da studiert, ich hatte ein Stipendium von der Stiftung Kulturfonds. Das waren alte DDR-Gelder vom Kulturbund, die irgendwie verbraten werden mussten. Das Geld haben sie lieber Leuten gegeben, die jung waren und noch nicht so belastet waren. Außerdem habe ich von England aus für die Zitty gearbeitet. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich auch dort geblieben. Ich fand es da ganz schön.

Du wolltest nicht zurück nach Berlin?

Nee, ich wollte eigentlich weg hier. Ich fand das nach der Wende grauenhaft. Dieser ganze nationalistische Hype, die Neonazis. Ich bin ja aus der DDR abgehauen, nicht weil ich weg wollte, sondern weil ich weg musste. Letztlich war ich aber auch ganz froh weg zu sein. Dann war ich wieder hier… und alles war wie vorher.

Wieso bist du dann schließlich doch wieder hierher gezogen?

Naja, weil es am billigsten war. Und weil es meine Heimatstadt ist – da kommt man am besten klar. Wenn ich aus dem Ausland zurückkomme, ist es auch ganz schön, wieder Berliner Schnauze zu sprechen. Das ist wie ein Schutzschild – auch mit den Touristen. Wenn dir jemand dämlich kommt und du berlinerst… das ist so ein bisschen wie bellen.

Erlebst du jetzt 20 Jahre nach der Wende die Stadt als Großes Ganzes oder siehst du noch eine Trennung in Ost und West?

Ich sehe eher eine Trennung von alten Berlinern und dem, was jetzt aus der Stadt gemacht wird. Berlin wird zur Zeit richtig ausgelutscht. Die Stadt wird als Marke verkauft, Leute wie Brad Pitt ziehen hier hin und jemand wie Leonard Cohen sagt, dass Berlin so eine friedliche Stadt ist. Was dann passiert, ist dass sie Reihenhäuser bauen – Gated Communities wo die Tore abgeschlossen werden. Im Prinzip kommen lauter Leute her, die Angst haben. Man könnte sagen, dass sie wegen unseren Freiheiten herkommen und wir müssen mit ihren Ängsten leben.

Dieses Klima überträgt sich auf die gesamte Atmosphäre. Die Stadt verspießert total. Ich wohne am Kollwitzplatz, das ist grauenhaft. Da kommen Leute aus irgendwelchen Westprovinzen und bringen ihre Regeln mit. Die wollen, dass das jetzt hier genauso läuft wie auf dem Dorf wo sie herkommen.

…Aber ein bisschen zeichnest du ja auch für diese Leute, oder?

Naja..also, eigentlich zeichne ich für Geld. Ich arbeite für die Zeitungen und habe keinen Einfluss darauf, wer die liest. Andererseits, weiß ich natürlich schon ungefähr für wen ich zeichne, wenn ich für die Jungle World zeichne und für wen ich in der Berliner Zeitung zeichne. Gerade bei der Berliner Zeitung sind viele Leser Ostler und vielleicht doch eher Berliner.

Magst du deine Cartoons für die Berliner Zeitung lieber als andere? Oder, anders gefragt, magst du eine bestimmte Sparte deiner Cartoons besonders?

Vielleicht die Cartoons, die ich für die Jungle World mache, weil ich mich da nicht zusammenreißen muss. Die zahlen so wenig, dass sie nehmen müssen, was sie kriegen. Wenn ich mal einen Witz mache, bei dem ich denke “OK, der ist jetzt vielleicht nicht witzig, und den versteht keiner” – aber ich finde ihn selber lustig, dann wird der eher bei der Jungle World veröffentlicht. Den Cosmoproleten finde ich aber eigentlich auch schön, weil ich da rumspielen und auch die Stadt und ihre Architektur zeigen kann.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast!

Paul Hellmich


Toonpool.com verlost eine Original-Skizze von OL. Um teilzunehmen, posten Sie einen Kommentar zu diesem OL-Cartoon bei toonpool.com. Es gewinnt der originellste Kommentar (auf den sich eine fachkundige Jury zu einigen haben wird). Das Gewinnspiel beginnt am 10.9. 2010, Teilnahmeschluss ist der 10.10. 2010.  Um die Arbeit für die Jury in einem überschaubaren Rahmen zu halten, wird pro User nur der erste im Teilnahmezeitraum gepostete Kommentar gewertet. Der Gewinner bzw. die Gewinnerin wird von uns per Email benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Spaß!


60 Jahre OL – Eine Retrospektive
Witze & Cartoons aus 2 Jahrhunderten

19.9. 2010 – 29.10. 2010
Kunstgießerei Flierl

Friesickestraße 17
13086 Berlin-Weißensee

Öffnungszeiten: Mo – Mi, Fr 10 – 16 Uhr Di und Do 12 – 18 Uhr

Eintritt frei!

Beginn der Ausstellung mit Hoffest und Reinfeierlichkeiten in den 60. von OL am Sonntag, den 19.9. 2010 um 16 Uhr

Laudatio: Rattelschneck
Musik: The Delightful & Delicious Laura Bean & Susanna Berivan

29.10. 2010: Finissage mit spektakulärem Showgießen von OLs Bronzearbeiten

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Helden, Freaks und Superrabbis http://blog.toonpool.com/events/helden-freaks-und-superrabbis/ http://blog.toonpool.com/events/helden-freaks-und-superrabbis/#comments Thu, 06 May 2010 19:48:11 +0000 Paul http://blog.toonpool.com/?p=2597

Seit dem 30. April läuft im Jüdischen Museum Berlin die Ausstellung “Helden, Freaks und Superrabbis”. Anhand von mehr als 400 Originalzeichnungen, Skizzen und Comic-Heften wird darin der Beitrag jüdischer Zeichner, Texter und Verleger zur Entwicklung des Comics gewürdigt. Zu den ausgestellten Künstlern zählen Vertreter des frühen Comic-Strips wie Milt Gross, Legenden wie Will Eisner (“The Spirit”, “A Contract With God”) und Jack Kirby (…viele, viele Marvel-Helden, u.a. Fantastic Four) sowie Zeichner wie Art Spiegelman (“Maus”) und Ben Katchor (“The Jew of New York”).

Kunsthistoriker und Comicexperte Jens Meinrenken war als wissenschaftlicher Berater an der Konzeption der Ausstellung beteiligt. Für den Katalog zur Ausstellung (120 S., 19,80 Euro) verfasste er einen Artikel zu amerikanischen Superhelden und ihren jüdischen Wurzeln.

Jens, die Ausstellung “Helden, Freaks und Superrabbis” lief ja bereits in Paris und Amsterdam, wurde aber für Berlin umkonzipiert und erweitert. Was genau wurde denn verändert?

Die Ausstellung wurde neben Paris und Amsterdam auch in Frankfurt und in Australien gezeigt. Soweit ich die verschiedenen Stationen überblicke, habe alle vier Orte eine eigene Form der Präsentation gefunden.

Die Unterschiede liegen in der Auswahl der Exponate, dem Verhältnis von Originalen und Reproduktionen und in der Ausstellungsarchitektur. Zum Beispiel sind in Berlin keine Zeichnungen von Hugo Pratt zu sehen, dafür wird versucht, die jüdischen Comicstrips von Samuel Zagat oder Zuni Maud stärker in die Entwicklungsgeschichte des amerikanischen Zeitungscomics einzubinden, beginnend mit Yellow Kid und der dortigen Darstellung des Immigranten-Milieus.

Welche Rolle hast Du bei der Umgestaltung gespielt?

Ich hatte die Rolle eines wissenschaftlichen Beraters zusammen mit Jens Balzer und Katja Lüthge. Jeder von uns hat verschiedene Ausstellungsbereiche zugewiesen bekommen, die wir dann auf der Grundlage der früheren Ausstellungen in Paris und Frankfurt konzeptuell überarbeitet haben. Die weiteren kuratorischen Aufgaben und die Entscheidung, welche Exponate tatsächlich gezeigt werden können, lagen allein in den Händen des Jüdischen Museums von Berlin. Wobei ich betonen möchte, dass ich die Zusammenarbeit als sehr angenehm und konstruktiv empfunden habe.

Was war Dein persönlicher Zugang zu dem Thema? Hattest Du dich vorher schon einmal mit spezifisch ‘jüdischen’ Comics beschäftigt?


Ich kannte die Sachen von Joann Sfar durch die deutschen Ausgaben aus dem avant Verlag und hatte bereits ein paar Aufsätze und Bücher zu dem Thema gelesen. Außerdem bin ich ein großer Fan von James Sturm und Ben Katchor. Für die Ausstellung habe ich mich gründlich in das Thema eingearbeitet. Ein kleiner Teil der Recherche findet sich in meinem Katalogbeitrag “Eine jüdische Geschichte der Superhelden-Comics” wieder.

Gibt es einen Teil der Ausstellung, der Dir besonders am Herzen liegt?

Nein. Die Ausstellung sollte als Ganzes wahrgenommen werden – mit ihren Brüchen, Wiederholungen, Details und auch Ungenauigkeiten. Nur so begreift man die Komplexität des Themas und bekommt ein Gefühl für die Fähigkeit des Comics, soziale, politische oder religiöse Inhalte optisch und sprachlich auf den Punkt zu bringen.

Was für Kontinuitäten gibt es  überhaupt in einem Themenbereich der von frühen Zeitungsstrips bis zu modernden Graphic Novels reicht?

Kontinuitäten entstehen aus der Rückschau und Reflexion. Ein gutes Beispiel hierfür sind die ausgestellten Zeitungsseiten von Art Spiegelmans “Im Schatten keiner Türme”. Dort präsentiert sich Spiegelman als tanzende Wonder Woman und zitiert darüber hinaus viele Figuren des frühen amerikanischen Comics. Diese Form der Travestie hat ihre eigentlichen Wurzeln in der politischen Karikatur und Satire des 19. Jahrhunderts.

Ein anderes Beispiel sind die Zeichnungen von Will Eisner zu Beginn der Ausstellung, auf denen er in Form eines Künstler-Porträts über die Rolle des Comiczeichners sinniert.

Beim Lesen der Infotexte ist mir aufgefallen, dass die meisten der Künstler die in der Ausstellung behandelt werden aus den USA stammen oder zumindest dort gewirkt haben. Was für eine Rolle spielen jüdische Künstler für die europäische Comic-Szene?

Diese Frage wird in der Ausstellung nur angeschnitten. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass viele der gezeigten Comiczeichner ihre familiären Wurzeln in Europa haben, deren Vorfahren nach Amerika eingewandert sind. Sicherlich werden einige Kenner der Materie René Goscinny in der Ausstellung vermissen, aber ich denke, dass mit Joann Sfar einer der momentan produktivsten jüdischen Comic-Künstler aus Frankreich vertreten ist.

Unter “Helden” und “Freaks” kann ich mir comictechisch noch etwas vorstellen,  aber worauf beziehen sich die “Superrabbis” im Titel der Ausstellung?

Das ist ein Rätsel, dass der Besucher der Ausstellung für sich selbst lösen muss…

Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast!

Paul Hellmich

“Helden, Freaks und Superrabbis”

30. April bis 8. August 2010

Jüdisches Museum Berlin, Altbau, 1. Obergeschoss
Montag: 10-22 Uhr, Dienstag-Sonntag: 10-20 Uhr

Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro

Katalog (120 S.) : 19,80 Euro



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Integrationale Begegnungen http://blog.toonpool.com/events/integrationale-begegnungen/ http://blog.toonpool.com/events/integrationale-begegnungen/#comments Wed, 03 Mar 2010 22:33:21 +0000 Paul http://blog.toonpool.com/?p=2229 Hayati Boyacıoğlu wurde 1960 in Istanbul geboren und lebt seit 1978 in Berlin. Er arbeitet als Journalist, schreibt Theaterstücke und zeichnet Cartoons, die in mehreren Zeitschriften und Tageszeitungen abgedruckt wurden. Am 3. März eröffnet in der Spandauer Neustadt eine Ausstellung mit seinen Cartoons und Collagen.

Boyacıoğlus Arbeiten beschäftigen sich immer wieder mit den Themen Migration und Zusammenleben in einer globalisierten Welt: Er zeichnet türkische Weihnachtsmänner und Menschen, die von Minaretten und Kirchtürmen nichts mehr hören wollen. Statt Schwertern zu Pflugscharen macht er Schützenpanzer zu Teekannen. Das  Motto der Ausstellung sind folgerichtig  auch “Integrationale Begegnungen”.

Für internationale Verständigung  setzt sich
Boyacıoğlu auch als Redakteur beim ersten türkisch-deutschen Satiremagazins Don Quichotte ein. Nicht zuletzt hat er sich auch bei toonpool.com um die Völkerverständigung verdient gemacht: Ohne seine Hilfe wäre der Besuch der türkischen Zeichnerin Menekşe Çam in der toonpool-Redaktion um einiges sprachloser verlaufen




“Integrationale Begegnungen”

3. März bis 31. Mai 2010

Quartiersmanagement Spandauer Neustadt
13585 Berlin, Kurstraße 5

Montags 10-12 Uhr, Donnerstags 14-17 Uhr
Eintritt frei.

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Copic Politico http://blog.toonpool.com/events/copic-politico/ http://blog.toonpool.com/events/copic-politico/#comments Thu, 11 Feb 2010 08:22:28 +0000 Paul http://blog.toonpool.com/?p=2020 bge kopf

I’ve always liked Meikel Neid’s rough and very hand-made looking style. Something about the edgy and weirdly unstable outlines tells me that his cartoons take longer to draw than you would expect. This Friday, February 12, an exhibition of his works will open in Berlin. It is tied to a political campaign endorsing the introduction of a Basic Income Guarantee (see the interview for more details). While I remain skeptical about the concept, I thought it interesting to talk to an artist who has lent his work to a political cause. This is an interview about political art.

UPDATE: photos added. see page 2

Meikel, starting on February 12 some of your cartoons will be on display as part of an initiative called “Illustrating Basic Income Guarantee“… Could you briefly describe what this is all about?

Well, the basic concept of BIG is to provide each person in this country with a certain amount of money without imposing any further conditions. This means you don’t need to provide any proof that you are eligible and you are not required to take a job that you can’t do or don’t want to do. Of course there are different ideas about the extent of this unconditional income.. but the main idea is that people must be able to meet their basic needs.

“Illustrating Basic Income Guarantee” was initiated by [Berlin-based artist and politician] Annette Köhn. She asked me to contribute a couple of cartoons. I drew a small number of cartoons especially for the exhibition but the majority will be cartoons that just are somewhat political, socio critical .. or, well, not political at all.

So.. is Basic Income Guarantee a concept that you personally support?

Yes. I mean, I don’t think that everybody should receive 1,500 Euros per month so they won’t have to do anything at all. But it’s a good thing to take pressure and repressions off of people living on welfare.

Is it harder to do a cartoon on an issue that you support than on something you oppose?

No. Not really … When you are drawing a political cartoon you take your own opinion and then all you need to do is find the opposite to this opinion and build your cartoon around it.

trouble kopf

In a way your cartoons could be considered “political art”, right?

Yes.

What do you think of political art?

That’s a bit tricky.. one of the disadvantages of political paintings, cartoons, etc. is that, as an artist, you need to get involved with the topic. Which isn’t always a pretty thing to do. You’re likely to get in a bad mood when you’re studying political topics. Of course artists at least get the satisfaction of creating something out of this mess.

Then, you also need to consider your audience. How complex can a political cartoon be while still being comprehensible? There are so many people who don’t care about politics. As an artist you sometimes feel a bit lost.

Is it possible to draw a line between political art and propaganda?

Nah… I don’t think I would draw such a line. Doing political cartoons in a way is promoting a cause that’s important to you or that you have been thinking about.

When doing political cartoons, how far can you go? How ‘mean’ can you be as an artist?

I don’t think there are any topics where you can’t be mean. You should be able to make jokes about everything. There are great cartoons about death, for example –  cartoons that are completely tasteless but hilarious anyway.

… but “death” is not exactly a political topic..

Well, considering political topics, things get complicated as soon as you attack someone personally. I would rather draw a cartoon against Christianity than against Islam. I don’t really know why, though. Probably because I know Christianity better.

As for jokes directed at politicians.. in most cases they deserve it. If you enter politics and try to reach a high position you should expect criticism. If you can’t deal with that, you’re in the wrong place.

Are there any politicians that you respect so much that you wouldn’t make fun of them?

Not really. Jokes needn’t be vicious, after all. Sometimes amazing people have attributes or quirks that are funny.  It’s absolutely OK to use that for a cartoon.

Thanks for your time!

Paul Hellmich

BEDINGUNGSLOSE BILDER von Meikel Neid

12. Februar bis 19. März 2010

Musenstube
Tellstr. 2, 12045 Berlin (Neukölln)

werktags 10-16 Uhr (flexibel)

Eintritt frei

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Mecki – Sechzig Jahre Comic-Abenteuer http://blog.toonpool.com/events/mecki-sechzig-jahre-comic-abenteuer/ http://blog.toonpool.com/events/mecki-sechzig-jahre-comic-abenteuer/#comments Fri, 15 Jan 2010 13:20:55 +0000 Max http://blog.toonpool.com/?p=1895 „Das ist Mecki!“,
verkündete 1949 die Titelseite von Heft 43 der Programmzeitschrift HÖRZU: „Äußerlich und innerlich gleichermaßen gutmütig, witzig und vielleicht stachelig. Prägen Sie sich sein Bild ein. Sie werden ihn von jetzt ab in jeder Nummer von HÖRZU sehen…“ Diesem ersten öffentlichen Auftritt von Mecki in HÖRZU war die intensive Suche nach einem geeigneten Maskottchen für die Programmzeitschrift vorangegangen. Der mit der Recherche beauftragte Bildredakteur war bei dem sich mühselig gestaltenden Unterfangen schließlich auf eine kleine Igelfigur gestoßen, die auf einem Trickfilmcharakter der Gebrüder Diehl basierte. Mit den bedauernden Worten „Was Besseres haben wir nicht“ präsentierte er die Igel-Puppe seinem Redaktionsleiter Eduard Rhein. Der Chefredakteur schloss den Igel augenblicklich in sein Herz und taufte ihn auf den Namen Mecki.

So entstand die bis heute langlebigste deutsche Comic-Serie, der das Wilhelm-Busch-Museum Hannover jetzt eine umfassende Retrospektive widmet. In der Ausstellung werden mehr als 200 Originalzeichnungen zu sehen sein, die sämtliche künstlerischen Perioden der wechselhaften und bis heute in steter Fortsetzung befindlichen Mecki-Historie abdecken.

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Am Anfang von Mecki standen zunächst die stimmungsvollen Aquarellbilder von Reinhold Escher, die sehr schnell großen Anklang bei den Lesern fanden. Während sich diese Bilder anfänglich noch auf der Witzseite der Zeitschrift den Platz mit anderen Zeichnungen teilen mussten, war es 1951 in Nummer 32 der HÖRZU soweit – Mecki durfte sich mit seinem ersten großen Abenteuer auf (fast) einer ganzen Seite ausbreiten. Nachdem die ersten Mecki-Comics noch in unregelmäßiger Folge erschienen, änderte sich dies ab dem Ende des Jahres 1953 grundlegend: Mit Die große Nummer erschien die erste Fortsetzungsgeschichte über die Abenteuer des mittlerweile äußerst populären Redaktionsigels. Es waren ganz besonders diese inhaltlich breit angelegten und sich über viele Fortsetzungen erstreckenden Geschichten, die entscheidend zum Mythos Mecki beitrugen.

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Nach Reinhold Escher trat 1958 ein weiterer Zeichner auf den Plan, der mit der Mecki-Welt bereits wohl vertraut war: Der versierte Pressezeichner und Maler Wilhelm Petersen gestaltete bereits seit einigen Jahren nach Texten von Eduard Rhein die äußerst beliebten Mecki-Bilderbücher, die von 1952 bis 1964 alljährlich zu Weihnachten erschienen. Als Reinhold Escher aufgrund gesundheitlicher Probleme seine Arbeit etwas reduzieren musste, teilte er sich fortan mit Petersen die Arbeit an den Mecki-Folgen in der HÖRZU. Das Experiment gelang, und alsbald stießen weitere Künstler hinzu. So verstärkte Heinz Ludwig das Zeichner-Team für vier Abenteuer, bevor es in den 1970er Jahren arg für den Comic-Igel kam: Mit seinem freundlichen und eher biederen Image schien Mecki nicht mehr in die Zeit zu passen. So wurde die Serie nur noch im Wechsel mit anderen Geschichten veröffentlicht, um ab 1978 beinahe ganz zu verschwinden. Dauerhafte Besserung zeichnete sich erst wieder 1985 ab. Jetzt übernahm Volker Reiche, der sich zuvor unter anderem als Donald-Duck-Zeichner einen Namen gemacht hatte, die Mecki-Geschichten. Auch wenn es immer wieder zeitweilige Versuche mit anderen Künstlern wie dem Zeichenstudio von Ully Arndt oder Harald Siepermann gab, war es Volker Reiche, der Mecki für zwei Jahrzehnten prägen sollte, bevor Ende 2006 Johann Kiefersauer neuer und bis heute amtierender Mecki-Zeichner wurde.

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Von all diesen Künstlern zeigt das Wilhelm-Busch-Museum in seiner Ausstellung kostbare Originalzeichnungen. Hierunter befinden sich auch frühe, farbig angelegte Mecki-Comics, die in den 1950er Jahren in HÖRZU allerdings nur im Zweifarbdruck veröffentlicht worden sind. Daneben werden aber auch bisher unveröffentlichte Mecki-Comics präsentiert. Zu diesem Konvolut gehört u. a. die letzte Mecki-Geschichte von Reinhold Escher, dem Schöpfer der Serie, die in den 1970er Jahren leider in einer Schreibtischschublade der HÖRZU-Redaktion verschwand und jetzt in Hannover erstmals öffentlich präsentiert wird.

Begleitend zur Ausstellung wird Museumsshop eine Auswahl von Mecki-Büchern erhältlich sein.

Ausstellungsdauer 17. Januar bis 11. April 2010
Eröffnung Sonntag, 17. Januar 2010, 11.30 Uhr
Pressekonferenz Freitag, 15. Januar 2010, 11.30 Uhr
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr

Website des Wilhelm-Busch-Museums

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Shit Happens! http://blog.toonpool.com/events/shit-happens/ http://blog.toonpool.com/events/shit-happens/#comments Tue, 24 Nov 2009 12:57:24 +0000 Paul http://blog.toonpool.com/?p=1699 Ralph Ruthe, Jahrgang 1972, zeichnet Cartoons: bunt, rechteckig und ziemlich erfolgreich. Seine Reihe “Shit Happens!” wird in Zeitungen und Magazinen in Deutschland, Österreich und der Schweiz abgedruckt. Im Carlsen Verlag sind mittlerweile vierzehn Bücher von Ruthe erschienen.

Ralph, vom 28. November bis zum 10. Januar läuft in der Berliner Cartoonfabrik “Shit Happens! – Die Ausstellung”… Was wird da zu sehen sein?

Zum einen eine große Auswahl meiner persönlichen Lieblingscartoons aus den letzten sechs Jahren – als großformatige Drucke und teilweise auch als Originalzeichnung. Zum anderen zeige ich Skizzen, Entwürfe und Scribbles, gebe also Einblick in meine Arbeitsweise. Dazu gehören sowohl die handwerkliche Seite des Zeichnens, als auch die Ideenfindung.

Die Ausstellung war Anfang April schon einmal für einige Monate im wunderschönen Literaturmuseum in Oelde zu sehen. Ich freue mich riesig, dass Wolfgang Kleinert von der Cartoonfabrik sie jetzt nach Berlin geholt hat.

Kannst du irgendworan festmachen, welche deiner eigenen Cartoons dir am besten gefallen?

hahn frühstück

Ich bin besonders stolz auf Gags, bei denen ich selbst gar nicht mehr sagen kann, wie ich darauf gekommen bin. Eigentlich sind meine Ideen nur ganz selten Geistesblitze, sondern meist wirklich konkret “erarbeitet”. Wenn sich Cartoons beim Betrachten trotzdem so spontan und direkt anfühlen, als hätte es den Arbeitsprozess nie gegeben, bin ich schon etwas stolz.

Bei der Ausstellungseröffnung am 27. November wirst du zusammen mit Flix live auftreten. Was hat man sich darunter vorzustellen?

Wir arbeiten mit einem Laptop, der über einen Beamer Cartoons, Filme oder auch ganze Comics auf eine Leinwand projiziert. Die einzelnen Elemente verbinden wir über eine Moderation. Ich selbst lese Texte vor, die eine Art roten Faden bilden. Flix liest seine Geschichten Bild für Bild vor. Das ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Sagen zumindest unsere Zuschauer.

Bevor du angefangen hast, Cartoons zu veröffentlichen, hast du als Texter gearbeitet – u.a. für “Käpt’n Blaubär”. 2007 hast du Regie bei einem halbstündigen Spielfilm geführt, für den du auch das Buch geschrieben hattest, und du trittst regelmäßig live mit deinen Cartoons auf. Wie unterscheidet sich die Arbeit an einem Cartoon von der Arbeit an einem längeren Text, z.B. einem Drehbuch?

tod totDie Art und Weise, wie man Geschichten erarbeitet, eine Pointe perfektioniert, das ist eigentlich immer gleich und völlig unabhängig vom Medium. Sicher, bei Comic und Cartoon kann man oft noch visueller arbeiten. Aber inzwischen bin ich mit vielen Autoren befreundet, die für Spielfilme und Comedyserien arbeiten. Wir stellen immer wieder fest, wie ähnlich wir ticken und wie viele Parallelen es in unseren Arbeitsweisen gibt. Letztendlich sind wir Humoristen, Erzähler. Und es geht immer nur um die Figuren. Ob die in einem Ein-Bild-Gag gezeichnet sind oder als realer Mensch über eine Leinwand laufen ist erst mal wurscht.

Ich hatte in den letzten Jahren den Eindruck, dass in Deutschland eine bestimmte Form von Single-Panel-Cartoons immer beliebter wird: glatt und professionell gezeichnet und ein bisschen schwarzhumorig, dabei moderner als z.B. Tetsche und nicht so seltsam wie F. K. Waechter und Co. Beispielsweise werden häufig Vergleiche zwischen dir und Joscha “Nichtlustig” Sauer aufgestellt und auch auf toonpool.com gibt es mehrere Künstler mit einem ähnlichem Ansatz…

Richtig, deine Beobachtung was die Single-Panel-Cartoons betrifft kann ich bestätigen. Joscha und ich sind seit 2001 befreundet. Humormäßig lagen wir von Anfang an ziemlich auf einer Linie. Zeichnerisch haben wir uns einander über die Jahre immer mehr angenähert, ohne dass das geplant gewesen wäre. Sein Stil ist bunter und glatter geworden, meiner reduzierter und klarer. Der Erfolg unserer Sachen hat wohl wirklich viele junge Zeichner dazu bewegt, ähnliches Material zu produzieren. Wobei ich Joschas Einfluss da doch als noch etwas größer einschätze als meinen.

Gibt es da eine Szene, in der auch ein Austausch stattfindet?

indianerJa, Joscha und ich arbeiten oft zusammen. Einige Nichtlustig-Gags sind von mir, einige Shit-Happens-Gags sind von ihm. Mit Flix, Perscheid und Martin Zak sind wir befreundet und reden viel über die Arbeit. Ich glaube, dass sich Künstler mit ähnlichem Stil und Ansichten auf kurz oder lang immer kennenlernen werden.

Du bist ja sehr produktiv, inzwischen sind 14 Bücher von dir erschienen. Musst du aufpassen, dass du keine Gags zeichnet, die jemand anderes schon mal hatte… oder du selbst?

Dass man mal auf eine Idee kommt, die ein anderer schon hatte, ist bei einem hohen Output unvermeidbar. Das ist sowohl Perscheid als auch mir, Flix und Joscha schon passiert. Finde ich auch gar nicht schlimm. Was nicht geht, ist konkretes Klauen. Solange ich nicht wissentlich abkupfere, habe ich mit solchen Überschneidungen kein Problem. Aber ich versuche, mich selbst ständig zu überraschen und so originell wie möglich zu sein. Wenn ich eine Idee für zu naheliegend halte, mache ich sie nicht.

Gary Larson ist ja 1995 in Pension gegangen, weil er keine Lust mehr hatte, ständig neue Cartoons produzieren zu müssen. Hast du einen Plan für ein Leben nach den Cartoons?

Momentan sehe ich nicht, wieso ich aufhören sollte, Cartoons zu produzieren. Noch nie fiel mir etwas so leicht und hat gleichzeitig ein so großes Publikum erreicht. Ich will mich weiter ausprobieren, mache momentan viele Trickfilme, strecke meine Finger weiter aus Richtung Bühne . . . aber die Basis für all das, das Fundament, sind die Cartoons. Ihnen verdanke ich überhaupt, dass ich die Zeit und die finanziellen Möglichkeiten habe, mich in anderen Bereichen auszuprobieren. Und das ist ein Luxus, für den ich sehr dankbar bin.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast!

Paul Hellmich

“Shit Happens! – Die Ausstellung”

28. 11. 2009 bis 31.1.2010
Mittwoch – Sonntag    (14-19 Uhr)

Eintritt: 1 €

Cartoonfabrik, Krossener Str. 23 (Berlin-F’-Hain)
(am Boxhagener Platz)

Eröffnung: Freitag, den 27.11.09, 20 Uhr
(LIVESHOW mit  Ralph Ruthe & Flix)

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Lifelong Learning http://blog.toonpool.com/events/lifelong-learning/ http://blog.toonpool.com/events/lifelong-learning/#comments Thu, 24 Sep 2009 12:22:08 +0000 Paul http://blog.toonpool.com/?p=1061 These days, toonpool.com artist Kittihawk’s first cartoon anthology will be published by Lappan Verlag. The book contains about 90 cartoons on 64 pages and they are all funny. I kid you not. I met Kittihawk in Berlin to ask her a couple of questions about her art and about the book.

IMG_0167_croppedKittihawk, you started drawing cartoons only in 2005 and now  you got your first anthology published. The book is called “Lebenslanges Lernen” (Lifelong Learning) -  Did you learn anything in these four years of doing cartoons?

Yes, definitely. I always notice this when looking at my first cartoons: sometimes I don’t even think they’re funny anymore.  Over time, you discover how you have to tell a story to make it funny. I’m better at that now, but I’m still learning new stuff. I am really interested in the different ways of telling a story.

I originally wanted to ask you about why most of your works are black and white, since most of your stuff on toonpool.com is. Then I noticed that there are lots of colored cartoons in your book.

Well, actually I think I really like black and white cartoons better. They have a kind of beautiful sternness to them. I only started using color a year ago, partly, because everyone does it. In a lot of cases, I don’t think that it’s necessary to use color and I really don’t like cartoons that look as if they have been colorized. Who knows, maybe colored cartoons will be out of fashion again in a couple of years.

Most jokes in  your cartoons would work without an elaborate setting, but I noticed that you sometimes draw really detailed backgrounds. For example, I really liked all the small background items in the revised “phone-sex Nazi” cartoon. In what situations do you decide on doing these backgrounds?

Sometimes you need to place the action of the cartoon in a distinct setting to make the joke work. In other cases this is not crucial, but I still like to situate the cartoon somewhere. Some artist leave out settings altogether, but this also means a lack of ambience that readers can recognize and relate to. I really like it when you get the sensation of being in another place when looking a cartoon. That’s also something I really appreciate about other artists.

Do you try out different backgrounds for a cartoon?

Yes: often I will think of a joke and draw a background. Then I’ll notice that there is too much stuff in the background and have to remove it. Since I only work digitally, I can try out different things.

I noticed that people writing about you will often point out how you’re a woman doing a job that’s dominated by men – this is repeated in your press kit and even in the introduction to your book. What do you think about this?

I asked them not to emphasize this, but everybody does it. This happens with other female artists as well, it’s a kind of a cliché. It’s the same with reports about Angela Merkel: They often put an emphasis on her being  woman working in a field that’s usually male. Maybe it’s natural that this is the first thing that people notice, but it’s sad when they don’t go on from there. It’s important to me not to me labeled as “woman cartoonist”, male artists don’t draw “men cartoons” either. We all interact with both men and women. Making up a “women cartoons” category is stupid.

Thanks for your time!

For those of you living in Berlin: An exhibition of Kittihawk’s cartoons will open on Friday, September 25 2009 at Cartoonfabrik Berlin (Krossener Straße 23, Friedrichshain). You are all invited to celebrate the opening & Kittihawk’s new book “Lebenslanges Lernen”. Doors open at 8 PM.

If you can’t make it or don’t live in Berlin or Germany, you should consider buying the book or try to get a free copy:

Win a signed copy of Kittihawk’s book “Lebenslanges Lernen” – just send an e-mail to [email protected] & put “Kittihawk” in the subject field. (any recourse to courts of law is excluded).

Paul Hellmich

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Cartoonausstellung Til Mette >>Meine Welt http://blog.toonpool.com/events/cartoonausstellung-til-mette-meine-welt/ http://blog.toonpool.com/events/cartoonausstellung-til-mette-meine-welt/#comments Tue, 12 May 2009 15:19:02 +0000 Battlestar http://blog.toonpool.com/?p=482 Cartoonausstellung:
Til Mette »Meine Welt«

16. 5. – 10.7.2009

Til Mette gilt als einer der wichtigsten Cartoonisten in Deutschland. Seit 1995 erscheinen seine Zeichnungen wöchentlich im Stern.

Von 1992 -2007 lebte er in New York, und so finden sich auch in seiner Malerei immer wieder New Yorker Stadtlandschaften bestückt mit seinem Cartoon-Personal. Die Ausstellung gibt einen Überblick über sein bisheriges Schaffen, die neuesten Zeichnungen werden zu sehen sein, aber auch ältere und unbekannte Arbeiten.

Til Mettes Cartoons schöpfen bevorzugt aus dem prallen Alltag: ob Arbeitswelt oder Freizeit, Mette ist ein genauer Beobachter. In eigentlich eher witzfreien Räumen wie Forschungslabors, Operationssälen und Büroetagen findet er Kuriositäten zuhauf. Seine überwiegend schwarz-weißen, akkurat gezeichneten und schraffierten Figuren berichten Hintergründiges, Lehrreiches, Lustiges und Erstaunliches. Til Mette ist einer der ungewöhnlichsten Cartoonisten, dem es immer wieder gelingt, sowohl täglichen Banalitäten als auch aktuellen Schrecknissen eine komische, eine lachhafte Seite abzugewinnen.

Doch Mette vermittelt auch echte Lebenshilfe egal ob beim Einkauf von Wein (“Wir wollen uns einen ballern. Können Sie da was empfehlen?”) oder im verregneten Urlaub (“Das Outdoor-Solarium!) Lediglich vor dem berüchtigten Kindermund kapituliert er und weiß auch keine Antwort, wenn der Balg im Kinder-Karussell fragt: “Sind wir bald da?”

Til Mette wurde 1956 in Bielefeld geboren. Von 1980 bis 1986 studierte er Kunst und Geschichtswissenschaften in Bremen. Er war Mitbegründer der taz-Bremen und auch in der bundesweiten Ausgabe der taz waren seine Cartoons fester Bestandteil. Seine Zeichnungen werden außerdem u. a. in der Süddeutschen Zeitung und in Funny Times (USA) veröffentlicht.
Im Jahr 2000 erhielt Til Mette den Karikaturenpreis der Sächsischen Zeitung. Im Lappan Verlag gibt es zahlreiche Publikationen von Til Mette, u.a. das Buch ›Komm schon!‹ und mehrere Cartoonbände zu den Themen ›Ärzte‹, ›Büro‹, ›(Ex-)Raucher‹ und ›Studenten‹. Zur Ausstellung erscheint der große Sammelband „Meine Welt“.

Ausstellungseröffnung:
Freitag, 15.5.2009, 20 Uhr
Es spricht: Dieter Schwalm, Cartoonprogrammchef vom Lappan-Verlag
Til Mette ist anwesend

Ausstellungsdauer:
16.5. – 10.7.2009

Öffnungszeiten:
Mi- So 14 – 19 Uhr

Ort: Cartoonfabrik
Krossener Str. 23 – 10245 Berlin Friedrichshain
Eintritt: 1,00 €

Buch zur Ausstellung:

„Meine Welt“ Lappan Verlag Oldenburg,320 z.T. farbige Seiten, Schutzumschlag, 29,95 €


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til mette

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MatheMonatMai: Cartoon-Ausstellung im Lichthof der TU Berlin http://blog.toonpool.com/events/mathemonatmaicartoon-ausstellung-im-lichthof-der-technischen-universitat-berlin/ http://blog.toonpool.com/events/mathemonatmaicartoon-ausstellung-im-lichthof-der-technischen-universitat-berlin/#comments Wed, 29 Apr 2009 14:52:52 +0000 Battlestar http://blog.toonpool.com/?p=366 m3poskarte_web

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Sind Mathematiker heimliche Humoristen? Kann eine Formel satirisch gemeint sein? Die Möglichkeit, dass dies so ist, lässt sich vermutlich mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung annähernd genau ermitteln. Vermutlich, annähernd? Wörter, die Mathematiker “wahrscheinlich” nicht gern hören! Aber ist es nicht so, wie es ein alter New-Yorker-Cartoon zeigt: Ein kleiner Junge soll an der Schultafel, den Mathelehrer im Rücken, 1 und 1 addieren. Der Schüler hat auf der Tafel ganz links oben angefangen: 1 + 1 = 1 dann das Komma – und hinter dem Komma: 9999999999999999999… usw. über viele Zeilen, er nähert sich beim Rechnen schon der rechten unteren Ecke der Tafel, und der Lehrer lobt: Gleich hast Du’s! Möge dereinst die Fallhöhe einer Witzidee exakt berechenbar sein, eine große Aufgabe für die Forschung! Die Cartoon-Künstler warten jedenfalls sehnsüchtig darauf…

Cartoonpreis 2008
Vernissage: Montag, 4. Mai 2009, 17 Uhr

Ort:
Technische Universität Berlin
Hauptgebäude, Lichthof, Galerie
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
(Nähe Ernst-Reuter-Platz)


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Statement Prof. Günter M. Ziegler, Pastpräsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) und Koordinator des Jahrs der Mathematik 2008 für die DMV:

Sehr verehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie herzlich einladen, sich mit uns ein Projekt im MatheMonatMai anzuschauen: Eine Ausstellung von Mathematik-Cartoons an der TU Berlin. Die Ausstellung ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Sie werden sehen: Die Mathematik eignet sich durchaus für einen humoristischen Umgang. Bemerkenswert war auch die Resonanz auf die Ausschreibung eines Cartoonpreises für Mathematik durch die DMV 2008: sie war enorm groß; rund 250 Cartoons wurden von 150 Künstlern eingereicht – das hat uns sehr gefreut. Diese außergewöhnlichen Cartoons müssen wir einem breiten Publikum verfügbar machen.

Die Mathe-Cartoonausstellung zeigt, dass die Mathematik ein frisches fröhliches Gesicht hat, das auch mit dem Auge zwinkern kann. Die Ausstellung ist offiziell ab dem 1. Mai zu sehen; wegen des Feiertages am 1.Mai findet die Vernissage am Montag, 4. Mai, 17 Uhr im Lichthof statt – zu dieser Veranstaltung möchte ich Sie herzlich einladen.

Günter M. Ziegler

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Die Location:

lichthof4_web

lichthofnike_web

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Einige Arbeiten der Ausstellung:

oliverweissult

bouton

samandari

jasonlove

Noch mehr Informationen zum MatheMonatMai befinden sich auf der DMV-Homepage

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NACHTRAG: FOTOS DER VERNISSAGE GIBT ES HIER!

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